Männer: Sexualität im Alter ist nicht zu anstrengend
Sexualität spielt auch im Alter eine große Rolle – auch wenn nur wenige darüber sprechen. In der Tat ist die Alterssexualität keine ungewöhnliche oder bestaunenswerte Sache, sondern etwas ganz Normales. Internationale Studien zeigen, dass Männer zwischen 70 und 90 Sex in irgendeiner Form regelmäßig ausüben. Angst vor körperlicher Überanstrengung ist dabei nicht von Nöten.
Bereits ab einem Alter von etwa 40 Jahren sinkt bei Männern der Spiegel des Geschlechtshormons Testosteron. Auch das Gewebe des Penis verliert zunehmend an Elastizität. Körperliche Veränderungen führen dazu, das sich Erektionen oft langsamer und weniger spontan entwickeln. Meist benötigen Männer dann mehr körperliche Stimulation zum Erreichen einer Erektion. Zudem ist der Penis dann nicht mehr ganz so steif und auch der Erektionswinkel ist kleiner. Der geringere Testosteronspiegel führt auch dazu, dass das Lustgefühl nachlässt. All dies sind Veränderungen, die ganz natürlich sind. Gegebenenfalls kann ein Urologe auch Medikamente verschreiben, um beispielsweise das Lustgefühl wieder zu verstärken.
Außerdem ist im Alter der Körper aber auch anfälliger für Krankheiten. Einige davon beeinträchtigen auch die Sexualität. So kann beispielsweise Diabetes Erektionsprobleme aufgrund von Durchblutungsstörungen oder gestörter Nervenleitfähigkeit verursachen. Auch die umgangssprachlich als „Gefäßverkalkung“ bezeichnete Arteriosklerose verursacht Durchblutungsstörungen des Schwellkörpers. Ebenso wirken sich Operationen im Beckenbereich wie Prostata- oder Darmoperationen negativ auf die Sexualität aus. Selbst Medikamente gegen chronische Erkrankungen können das sexuelle Interesse, die Erregungs- und Erlebensfähigkeit beeinträchtigen. Das Umstellen auf ein anderes Präparat verschafft oft Abhilfe, sollte aber grundsätzlich nur nach Rücksprache mit dem verordnenden Arzt erfolgen.
Für Männer ist es vorrangig wichtig, Veränderungen des Alters zuerst einmal zu akzeptieren und das sexuelle Verhalten den geänderten Voraussetzungen anzupassen. So ist es manchmal sinnvoll, bequemere Stellungen für den Geschlechtsverkehr auszuprobieren. Oftmals wird auch der Austausch von Zärtlichkeiten oder Selbstbefriedigung wichtiger als der eigentliche Geschlechtsverkehr. Allen körperlichen Veränderungen zum Trotz ist ein aktives Liebesleben im Alter gut für die Gesundheit. Untersuchungen zeigen, dass anscheinend gerade diejenigen Männer, die lange sexuell aktiv sind, eine höhere Lebenserwartung aufweisen. Sorgen, dass Sexualität im Alter zu anstrengend sei und es zu einer Überlastung des Herzens kommen könnte, sind dabei unbegründet. Geschlechtsverkehr ist nicht anstrengender als zügiges Treppensteigen.
Über die Uro-GmbH
Die Uro-GmbH Nordrhein ist eine Managementgesellschaft für die nordrheinischen Urologen.
Für Ärzte aus NRW bieten wir laut eigener Satzung wertvolle Unterstützung in vielen Bereichen des urologischen Alltags an.
Für Patienten haben wir es uns zum Ziel gemacht, als zusammengeschlossene Urologen einerseits die urologische Versorgung zu sichern. Andererseits möchten wir aufklären und als wichtiger Ansprechpartner bei allen Fragen zur Urologie zur Seite stehen.