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Frauen häufiger von Nierenbeckenentzündungen betroffen

Blaseninfekte meist Vorläufer

Starke Schmerzen im seitlichen Bauch- und Rückenbereich, Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Brennen beim Wasserlassen – solche Symptome deuten auf eine Nierenbeckenentzündung. Die Erkrankung tritt oft in Folge einer Blasenentzündung auf, betroffen sind vor allem Frauen. Sie leiden aufgrund einer verkürzten Harnröhre vermehrt an Blaseninfekten und erkranken deshalb auch doppelt so oft wie Männer an Nierenbeckenentzündungen. In der kalten Jahreszeit häufen sich die Erkrankungen. Wer also wiederholt unter Blasenentzündungen leidet, sollte eine Impfung dagegen in Betracht ziehen und besonders auf erste Anzeichen einer Nierenbeckenentzündung achten.

Allerdings zeigt sich nicht bei allen Betroffenen eine Entzündung des Nierenbeckens durch Fieber oder Rückenschmerzen. Meist äußern sich aber die typischen Blasenentzündungs-Symptome wie Brennen beim Wasserlassen und ständiger Harndrang. „Aus einer bereits bestehenden Blaseninfektion entwickelt sich manchmal eine Nierenbeckenentzündung, indem Bakterien über die Harnleiter in das Nierenbecken wandern“, erläutert Dr. Reinhold Schaefer, Urologe und Geschäftsführer des Ärztenetzwerks Uro-GmbH Nordrhein. Welche Art der Harnwegsinfektion vorliegt, finden Urologen heraus, indem sie den Unterleib abtasten, Blut- und Urinproben nehmen und zur genauen Erregerbestimmung Urinkulturen anlegen. Ergänzend betrachten sie betroffene Organe mit Ultraschall. Je nach Diagnose, leiten die Fachärzte Therapien ein, die sich trotz ähnlichem Krankheitsbild unterscheiden. Statt wie bei einer Blasenentzündung lediglich wenige Tage, müssen Betroffene mit Nierenbeckenentzündung häufig mehrere Tage bis zu mehreren Wochen Antibiotika einnehmen, viel trinken und brauchen darüber hinaus Bettruhe.

Bleiben die Beschwerden bestehen, geben Ärzte zusätzlich Medikamente zur Fieber- und Schmerzsenkung.
„Akute Nierenbeckenentzündungen müssen schnellstmöglich erkannt und behandelt werden, damit sie nicht in einen chronischen Zustand übergehen und im schlimmsten Fall zum Nierenversagen führen“, so Dr. Schaefer. Für Betroffene gilt es also, Schmerzen und Fieber keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen und bei ersten Anzeichen umgehend einen Facharzt aufzusuchen. Vorbeugend empfehlen Urologen Menschen mit einer Neigung zu häufigen Blasenentzündungen, stets viel zu trinken, Unterleib und Füße warm zu halten sowie bei Harndrang und nach Geschlechtsverkehr sofort eine Toilette aufzusuchen. Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, sich gegen Bakterien, die häufig Blasenentzündungen hervorrufen, impfen zu lassen. Die Impfung schützt vor dem größtem Teil Erreger, bietet aber keinen absoluten Schutz. Gerade Frauen in den Wechseljahren, die aufgrund eines eventuellen Östrogenmangels oft häufiger zu Harnwegsinfekten neigen, kann die Impfung jedoch Erleichterung bringen. Bei vielen tritt danach eine deutliche Verbesserung ein. Wichtig ist, diese Möglichkeit mit einem Urologen abzusprechen und die Impfung jährlich aufzufrischen.

Über die Uro-GmbH

Die Uro-GmbH Nordrhein ist eine Managementgesellschaft für die nordrheinischen Urologen.

Für Ärzte aus NRW bieten wir laut eigener Satzung wertvolle Unterstützung in vielen Bereichen des urologischen Alltags an.

Für Patienten haben wir es uns zum Ziel gemacht, als zusammengeschlossene Urologen einerseits die urologische Versorgung zu sichern. Andererseits möchten wir aufklären und als wichtiger Ansprechpartner bei allen Fragen zur Urologie zur Seite stehen.