Drei häufige Frauenerkrankungen in der Urologie
Krankheiten unterscheiden sich zwischen Mann und Frau
Urologen sind medizinische Experten, die sich gleichermaßen um Männer und Frauen kümmern, wenn es um Erkrankungen der harnableitenden und harnbildenden Organe geht. Ob Beschwerden beim Wasserlassen, geschwächte Blasenfunktion oder Nierensteinbildung, Urologen stehen beiden Geschlechtern zur Seite.
Jedoch zeigen sich bei den Erkrankungen Unterschiede.
Typische Frauenerkrankungen sind Blasenentzündungen, Inkontinenz und Harnstein. Wir stellen die Erkrankungen vor:
Blasenentzündungen: typisches Frauenleiden
Vier von fünf Patienten mit Blasenentzündungen sind Frauen. Die Anatomie spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da Frauen eine deutlich kürzere Harnröhre haben, wodurch Bakterien schneller zur Blase gelangen. Bei Männern fungiert die Prostata als natürliche Barriere gegen Bakterien. Dr. Reinhold Schaefer, Urologe vom Ärztenetzwerk Uro-GmbH Nordrhein, betont: „Um Blasenentzündungen vorzubeugen, ist ausreichendes Trinken essentiell. Frauen können vorbeugend handeln, indem sie nach dem Geschlechtsverkehr die Toilette aufsuchen und Keime ausspülen.“
Zusätzlich sollten Frauen nach dem Stuhlgang von vorn nach hinten reinigen, um Schmierinfektionen zu vermeiden. Männer sollten täglich und vor dem Geschlechtsverkehr zum Schutz der Frau Penis und Eichel gründlich reinigen.
Belastungsinkontinenz: Folge eines schwachen Beckenbodens
Belastungsinkontinenz betrifft ebenfalls häufig Frauen. Mehr als zwei Drittel der Betroffenen von leichter bis schwerer Blasenschwäche sind Frauen. Neben einer überaktiven Blase oder Nierenerkrankungen, die bei beiden Geschlechtern gleichermaßen zu krankhaftem Harndrang führen, verursachen bei Frauen häufig Harnwegs- oder Blaseninfektionen Inkontinenz. Frauen leiden zudem vermehrt unter der sogenannten Belastungsinkontinenz. Dr. Schaefer erläutert: „Hierbei tritt Urin beim Husten, Lachen, Niesen, Aufstehen mit voller Blase, beim Sport, Heben
oder generell bei körperlicher Belastung aus.“ Die Ursache liegt meist in einem schwachen Beckenboden. Die Behandlung von Harninkontinenz kann konservativ mit Beckenbodentraining oder auch chirurgisch erfolgen, abhängig von der Schwere und Ursache. Es ist wichtig, rechtzeitig ärztlichen Rat einzuholen und individuelle Therapieoptionen zu besprechen. Allerdings gilt zu beachten: Viele übergewichtige Frauen leiden unter Inkontinenz. Die Beschwerden lassen sich nur verbessern, wenn die Frauen ihr Gewicht reduzieren. Deshalb ist bei adipösen Patientinnen die erste Maßnahme immer die Gewichtsreduktion, sonst bleiben alle anderen Therapien wirkungslos.
Harnsteine: Schmerzhafte Kristalle
Harnsteine, also feste Ablagerungen in den Harnwegen, sind ebenfalls eine häufige urologische Erkrankung bei Frauen. Die Steine entwickeln sich aus Bestandteilen des Urins, die normalerweise im Harn gelöst sind. Aufgrund
von Erkrankungen, falscher Ernährung oder genetischer Ursachen kristallisieren sie manchmal jedoch aus. Zu Beginn überschreiten die Steine oft nicht die Größe eines Reiskorns, sie können jedoch auf mehrere Zentimeter anwachsen und Schmerzen im Unterbauch, Blut im Urin, häufiges Wasserlassen und Übelkeit verursachen. Dr. Schaefer erklärt: „Die Bildung von Harnsteinen kann durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine gesunde Lebensweise verringert werden. Bei der Behandlung von Harnsteinen stehen verschiedene Ansätze zur Verfügung, von der medikamentösen Therapie bis hin zur minimalinvasiven Entfernung.“
Über die Uro-GmbH
Die Uro-GmbH Nordrhein ist eine Managementgesellschaft für die nordrheinischen Urologen.
Für Ärzte aus NRW bieten wir laut eigener Satzung wertvolle Unterstützung in vielen Bereichen des urologischen Alltags an.
Für Patienten haben wir es uns zum Ziel gemacht, als zusammengeschlossene Urologen einerseits die urologische Versorgung zu sichern. Andererseits möchten wir aufklären und als wichtiger Ansprechpartner bei allen Fragen zur Urologie zur Seite stehen.